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15.08.2015




 

Foto: hejo@blancio.de

Herzlich willkommen in Blankenheimerdorf

Wie der Dörfer Geschichts- und Kulturverein entstand
von Johannes Vossen

Am 23.09.2012 feierte der Dörfer Geschichts- und Kulturverein 1992 e.V. (DGKV) sein 20-jähriges Bestehen mit einem Festnachmittag im Bürgerhaus. Über die erfolgreich verlaufene Veranstaltung war in der Tagespresse und im Blankenheimer Bürgerblog mehr oder weniger ausführlich zu lesen, leider fehlten dabei aber fast sämtliche Daten über „Geburt und Jugendzeit“ des Vereins. Da es auch keine Festschrift oder Ähnliches zum „Nachblättern“ gibt, soll in „Dörfer Leben“ ein wenig über die ersten 12 Jahre des DGKV berichtet werden. Ich selber war während dieser Zeit Schriftführer und Chronist bei den Geschichtsfreunden.

Die Geburtsstunde
Auf vielseitigen Wunsch der Dorfbevölkerung hatte der damalige Ortsvorsteher Erwin Auel bereits im Jahr 1991 die Bildung eines Heimatvereins angeregt und in Gottfried Franz, Heinz Tobias, Hermann-Josef Mies und Dieter Knecht Gleichgesinnte gefunden, die am 07. Januar 1992 in einer Vorbesprechung erste Schritte für eine Vereinsgründung beschlossen. Nach ein wenig Mundpropaganda meldeten sich rasch weitere Interessierte, am 13. April 1992 fand im Hotel Schmitz/Cremer die Gründungsversammlung statt.

Gründungsvorstand Foto: F.A. HeinenDie Namen der Vereinsgründer in der Reihenfolge der Anwesenheitsliste: Dieter Knecht, Erwin Auel, Gottfried Franz, Eduard Steffens, Peter Baales, Heinz Tobias, Hermann-Josef Mies, Margarete Schmitz, Franziska Paffrath, Leni Jentges, Willi Hoffmann, Gottfried Jentges, Christa Lohbrandt, Heinz Lohbrandt, Johann Vossen. Außerdem waren Pfarrer Johannes Weber und Franz Albert Heinen vom Kölner Stadt-Anzeiger anwesend. Unter Leitung von Pfarrer Weber wurde der Vorstand gewählt, jeweils einstimmig bei Enthaltung des Kandidaten: Erster Vorsitzender Gottfried Franz, Stellvertreter Dieter Knecht, Geschäftsführer Erwin Auel, Schriftführer und Chronist Johann Vossen, Beisitzer Heinz Tobias, Willi Hoffmann, Gottfried Jentges. Der vorliegende Satzungsentwurf wurde einstimmig akzeptiert. Als Vereinsemblem für den Schriftverkehr wurde Haus „Scholtesse“ gewählt. 

Einen interessanten Vermerk hinsichtlich des DGKV-Vorstands entnehme ich der Chronik. Von den sieben Vorstandsmitgliedern waren genau genommen nur zwei „echte Dörfer,“ nämlich Willi Hoffmann (Hupperes Wellem) und Gottfried Jentges (Karels Fried). Die restlichen Fünf waren sozusagen „Zugereiste,“ Gottfried Franz, Dieter Knecht, Erwin Auel, Heinz Tobias und ich selber.


Erste Schritte
Zunächst kam nun eine „Atempause,“ bis Gottfried Franz den Vorstand erstmals am 26. November zu einer Sitzung in seiner Privatwohnung einberief. Bis zum Oktober 1995 fanden alle weiteren Vorstandssitzungen reihum in den Wohnungen der Mitglieder statt, ein Vereinsraum stand noch nicht zur Verfügung, und in den Kneipen mochten wir nicht ständig tagen. Am 20. Januar 1993 wurde in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung unter anderem die Herausgabe einer Vereinsschrift beschlossen, für die ein Titel zu suchen wäre. Willi Hoffmann hatte sich bereits mit der Dörfer Flurkarte befasst, die später in Fortsetzungen im Vereinsblatt vollständig erschienen ist. Ebenfalls beschlossen wurde die Erstellung einer Dorf-und Vereinschronik ab dem Gründungsjahr des DGKV, die von mir in 1992 angelegt und bis zu meinem Austritt aus dem Verein am 14.12.2004 fortgeführt wurde.

Bild  1 :  Heften des Heimatboten . Foto: Johannes VossenIn der Jahresversammlung 1993 wurde die erste Ausgabe des „Dörfer Heimatboten“ vorgestellt, dessen Namen übrigens auf einem Vorschlag des Schriftführers beruht. Das Heft umfasste ganze acht Innenseiten, fand aber die Zustimmung der Anwesenden. Schon in dieser Nummer 1 begann Willi Hoffmann mit einer Einführung in die alten Dörfer Flurnamen. Bis zur aktuellen Nr. 40 (erstes Halbjahr 2012) hat der Heimatbote über mehrere „Stationen“ hinweg immer wieder Verbesserungen und Erweiterungen erfahren und präsentiert sich derzeit mit durchschnittlich 36 Seiten (bei Bedarf auch mehr) als stattliches, überwiegend farbig illustriertes Heft. Erhalten geblieben ist allein die hellgrüne Deckblattfarbe.

Am 21, September 1994 hatte der Vorstand hochwillkommenen Besuch bei seiner Zusammenkunft in der Wohnung des Schriftführers: Klaus Ring, den damalige Leiter des Kreismuseums. Ich hatte ihm seinerzeit etliche Schellack-Schallplatten aus den 1920-er Jahren fürs Museum vermacht und dafür die Zusage seiner fachmännischen Beratung für unseren jungen DGKV erhalten. Klaus Ring besuchte wiederholt unsere Vorstandssitzungen, zum letzten Mal war er in der Jahresversammlung 1998 bei uns. Er hatte sogar ein uraltes mechanisches Grammophon und etliche Schelleckplatten mitgebracht.

Zeichen gesetzt
Ein erstes Zeichen seiner Existenz errichtete der DGKV am 22. Oktober 1994 in der Grünanlage an der „Trift,“ wo früher „Strubens Hüüsje“ stand: Das alte Stationsschild des Bahnhofs Blankenheimerdorf. Heinz Tobias hatte das 3,60 Meter lange und 60 Zentimeter breite Schild von seinem DRK-Kollegen Peter Langen aus Roitzheim erworben, Otto Gierden schweißte den entsprechenden Stahlrahmen. Sogar unser Kirmesreih beteiligte sich und „enthüllte“ zu Beginn des Häusertaufens am Kirmesmontag das nach 22 Jahren der Abwesenheit an seinen Ursprungsort zurückgekehrte Bahnhofsschild. Die Unterhaltung der gemeindlichen Grünanlage übernahm der DGKV, für die Pflege des Schildes erklärten sich Paul und Paula Hoffmann bereit.

Bild  2 :  Das Bahnhofsschild an der Trift. Foto: Johannes VossenIn der Jahresversammlung vom 03. Juli 1995 wurde der gesamte Vorstand wieder gewählt, bis auf Dieter Knecht, der auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausschied. An seine Stelle als stellvertretender Vorsitzender trat Gottfried Jentges, dessen Beisitzerposten Paula Hoffman übernahm. Sie war die erste „Fee“ in der Vereinsführung. 

Am 26. und 27. August 1995 feierte unser Vereinskartell sein 25-jähriges Bestehen mit einem Schulhoffest. Der DGKV beteiligte sich an der Festgestaltung mit einer, von Gottfried Franz vorgeschlagenen Fotoausstellung in einem der Klassenzimmer im Schulgebäude, - mit ungeahntem Erfolg. Nach anfänglichem Zögern knubbelten sich nachmittags die Besucher im viel zu kleinen Ausstellungsraum. Noch lange sprach man im Dorf über unsere Ausstellung.

Am 04. Oktober 1998 war „Tag der offenen Tür“ im Keller des Schulgebäudes, wo wir nach langwierigen Bemühungen endlich unser neues Vereinsheim einrichten konnten. Den ehemaligen Werkraum der Metall-Bastelgruppe hatten wir mit eigenen Kräften hergerichtet, mit ein paar gebrauchten Möbeln ausgestattet und die Vereinsunterlagen untergebracht, die bis dahin von den Vorstandsmitgliedern daheim aufbewahrt wurden. Der DGKV zählte zu diesem Zeitpunkt bereits 72 Mitglieder.

Der 12. Mai 1999 war ein besonderer Tag für den DGKV: Dem Wunsch des Vorstands entsprechend, segnete Pastor Karl-Heinz Stoffels unser Vereinsheim ein. Der beliebte Seelenhirte hatte sich Zeit für ein Plauderstündchen mit dem Vereinsvorstand genommen. Bei einem Glas Bier und einem deftigen Eifeler Imbiss, zubereitet von unserer „Vorstands-Paula“ (Hoffmann), wurde nach Eifeler Art „jeplänt.“ Für die Dauer der anschließenden kirchlichen Segnung legte der nebenan probende Musikverein selbstredend ein Päuschen ein.


Bild  3 :  An der Thüringer Bank. Foto: Johannes Vossen
Weiterhin aktiv
Nach wie vor blieb die Vereinsführung bemüht, die Aktivitäten des DGKV zu erhalten und auszubauen. Am 04. September 1999 wurde am früheren Standort des Hochbehälters „auf der Krues“ die „Thüringer Bank“ aufgestellt, die sich inzwischen großer Beliebtheit als Aussichtspunkt erfreut, unter anderem ist von hier das Feuerwerk beim Blankenheimer Seenachtsfest gut zu beobachten. Initiator der Bank war Heinz Tobias, der ein solches Bauwerk in der Gemarkung Marmagen entdeckte und eine Nachahmung anregte. Am 06. September feierte der Vorstand als Auftakt seiner üblichen Montagsversammlung ein kleines „Richtfest“ auf der Krues, bei einem Kasten Bier und einem Imbiss aus der bewährten „Paula-Küche.“ Am 24. September war nochmals Vorstandstreffen an der Bank zwecks Erledigung einiger Restarbeiten. Hierbei überraschte uns Mechthild Heeg mit einem feudalen Imbisskorb.

Am 27. Juni 2000 holte der DGKV das „Altenburgkreuz“ von seinem bisherigen Standort am „Messepfad“ und stellte es an der „Hubertusbuche“ auf, wo es seitdem wesentlich zur Verschönerung der Rast- und Ruheanlage beiträgt. Am 19.Juli reisten einige Vorstandsmitglieder nach Belgien und besichtigte im, zum Museum umfunktionierten alten Bahnhof von St. Vith die interessante Ausstellung des Geschichts- und Museumsvereins „Zwischen Venn und Schneifel.“

Das Schulhoffest anlässlich des 30-jährigen Bestehens unseres Vereinskartells war trotz regnerischer Witterung ein Erfolg. Unser DGKV hatte sich mit einem Hobby- Handwerkermarkt, einer Fotoausstellung im Schulkeller, und mit einer „Cafeteria“ im Schulhaus an der Veranstaltung beteiligt. Unsere Angebote wurden intensiv genutzt, beispielsweise wurden die von den Dorfbewohnern gestifteten 50 Kuchen restlos verkauft und DGKV-Chef Gottfried Franz freute sich: „Das zeigt, dass unser Verein im Dorf ein gewisses Ansehen genießt, so dass man ihn gerne unterstützt.“

Bild  4 :  Wegweiser an der Hubertusbuche. Foto: Johannes VossenAm 03. August 2001 war Vorstandstreffen an der Hubertusbuche zwecks Verschönerungsarbeiten. Der Verein hatte einen mehrarmigen Wegweiser beschafft, den Gottfried Jentges beschriftet hatte und den wir nunmehr aufstellten. Im vergangenen Herbst war der Trägerpfosten des Hubertusschildes umgebrochen, das Schild wurde während des Winters restauriert und erhielt jetzt einen neuen Platz am Stamm der Buche. Zusammen mit dem Altenburgkreuz bot der Rastplatz jetzt ein gefälliges Bild, in dem lediglich die inzwischen 30 Jahre alte schäbige Rundbank störte. Etwas voreilig hatte ich „jetzt fehlt noch eine neue Bank“ verlauten lassen, Erwin Auel nahm mich postwendend beim Wort: „Ich besorge das Material, du machst die Bank.“ So einfach und unkompliziert ging es damals bei uns zu.

Lange geplant und vom Vorsitzenden arrangiert, war unsere Ausflugsfahrt ins Rheinische Industriemuseum nach Kuchenheim. Bernard Klein vom Nußhecker Hof in Blankenheim kutschierte uns 26 Fahrtteilnehmer am 12. September zu einem erlebnisreichen Nachmittag in der „Tuchfabrik Müller,“ die noch bis 1961 in Betrieb war. Der gesamte Betrieb blieb in seinem ursprünglichen Zustand in allen Details erhalten, einschließlich der drei „Herzhäuschen“ im Fabrikhof. Auf einem davon versuchte unsere Hedwig Blaschke eine „Probesitzung“ und stellte fest, dass es sich hier gemütlich „ruhen“ ließ. Von Kuchenheim aus fuhren wir anschließend nach Bad Münstereifel, stärkten uns im „Printenrestaurant“ und besichtigten die römische Glasbläserei. Gegen 18,30 Uhr waren wir wieder daheim, wir hatten einen erholsamen und lehrreichen Kurzausflug erlebt.

Bild  5 :  Im Industriemuseum Tuchfabrik . Foto: Johannes VossenIm September hatten Unbekannte eines Tages das Hubertusschild an Olbrück entwendet. Obwohl materiell wenig wertvoll, ärgerten wir uns gewaltig über den Verlust des von Forstamtmann Otto Premper beschafften Erinnerungsstücks an Hubert Berlingen. Nachdem unser DGKV lange und ausgiebig „Krach geschlagen“ hatte, war Anfang Dezember unser Schild plötzlich wieder da, auf ein primitives Brettergestell montiert, stand es neben dem Altenburgkreuz. Wir haben das Schild eingezogen und am 22. April 2002 zusammen mit dem Aufstellen der neuen Rundbank wieder an den Stamm der Hubertusbuche befestigt. Die Bank war im Verlauf des Winters in Vaters Schreinerwerkstatt gebaut worden.


Ein herber Verlust
Es traf mich wie ein Keulenschlag. Am 23. Mai 2002 rief mich Gottfried Franz an: Karels Fried ist tot. Unser stellvertretender Vorsitzender tot! Ein plötzlicherer Herzinfarkt, den auch der Notarzt nicht mehr „reparieren“ konnte. Am gleichen Abend traf sich eine bedrückte Gesellschaft im Vereinskeller zum Heften des Heimatboten. Da war der Stuhl, direkt neben meinem angestammten Sitzplatz, auf dem Fried bei unseren Zusammenkünften Platz nahm. Fried würde nie mehr dort sitzen, - es war zum Heulen. Fried wurde nur 72 Jahre alt.

Wir alle mochten Fried. Er war unser Vorstandsmitglied von der ersten Stunde an, er hat sich im Sinne des Wortes mit Rat und Tat für den DGKV eingesetzt. Er wusste vieles aus früherer Zeit zu erzählen und lieferte wiederholt Stoff für unseren Heimatboten. Er hat die Thüringer Bank in Ordnung gehalten und für Blumenschmuck am Altenburgkreuz gesorgt. Er hat den Wegweiser an Olbrück beschriftet, das Hubertusschild restauriert und war stets und überall dort zur Stelle, wo es „anpacken“ hieß. Mit Karels Fried verloren wir einen Freund. Am 27. Mai trugen wir unseren Fried zu Grabe. Eine solche Beerdigung hatte unser Dorf seit langem nicht mehr „gesehen,“ schätzungsweise 500 Trauergäste begleiteten Karels Fried auf seinem letzten Weg.

Am Tag zuvor (Sonntag, 26. Mai) präsentierte Franz Josef Kochs aus Alsdorf in der Schule einen Diavortrag über Eifeler Brauchtum, im Mittelpunkt stand dabei das Dörfer Hahnenköppen aus dem Jahr 2000, das der private Brauchtumsforscher in unzähligen Fotos dokumentiert hatte. Ich gehörte damals noch unserem Hahnengericht an, ich konnte Herrn Kochs für unseren DGKV interessieren. Jetzt folgte er unserer Einladung, wir erlebten einen hochinteressanten, gut zweistündigen Vortrag.

Am 06. Oktober 2002 fand der lange geplante Heimatnachmittag des DGKV statt – und wurde zu einem bedeutenden Erfolg. Der Musikverein Manscheid (Gemeinde Hellenthal) sorgte für Tanz- und Unterhaltungsmusik und hatte eigens für unser Fest ein besonderes Repertoire einstudiert. Die „Eefeler Kirmesdänzer“ von der Oberen Kyll überraschten ebenfalls mit einem eigenen Programm und original Eifeler Kostümen aus Großvaters Zeiten. Nicht zuletzt begeisterten aber auch unsere einheimischen Akteure mit humorvollen Darbietungen, und selbstredend durfte auch unsere Seniorentanzgruppe nicht fehlen.

Die von Berthold Schmitz angefertigte massive Halterung für einen Wegweiser bei der Rasthütte am Nettersheimer Weg, hatten wir bereits im Herbst des Vorjahres einbetoniert, das Aufstellen des Wegweisers schoben wir bewusst bis zum Frühjahr hinaus. Am 25. April 2003 war es dann soweit. Erwin Auel kutschierte uns mit seinem „Dieselross“ an die Einsatzstelle. Zwei Wochen später, am 12. Mai, stand die Pflege der Thüringer Bank auf dem Programm zwecks Substanzerhaltung des Bauwerks.

Am 30. Mai 2003 traf sich unser Vorstand mit Partner/-in zu einer vergnüglichen Runde an der Grillhütte auf dem Stein: Das bei der Vereinsolympiade gewonnene Fässchen Bier sollte geleert werden. Mehrere Vereinsangehörige hatten mit Salaten und Grillspezialitäten für zusätzliches Wohlbefinden gesorgt. Die Zusammenkunft sollte ursprünglich an der Thüringer Bank stattfinden, ein heftiges Gewitter ließ uns unterdessen in die Grillhütte ausweichen. Auch ein Vereinsvorstand darf mal ein wenig feiern. Wir erlebten ein paar vergnügliche Stunden und es sei erwähnt, dass die Vereinskasse mit keinem Cent belastet wurde.


Der DGKV auf Reisen
Am 24. September 2003 startete der DGKV einen Halbtagsausflug zum Museum in Prüm. Die 36 Teilnehmer waren begeistert, die eingeplante Zeit war viel zu kurz, um all die ausgestellten Sehenswürdigkeiten eingehend bestaunen zu können, und mancher beschloß für sich: Da fahre ich nochmals hin und dann bringe ich sehr viel Zeit mit. Von Prüm aus führte ein Abstecher nach Daleiden im Dreiländereck Deutschland-Luxemburg-Belgien, wo wir das Orchidarium und den Alpengarten der Familie Schronen besichtigten. Auch das war ein unvergessliches Erlebnis für uns alle.
 Bild 14 : Gottfried im Maar-Museum . Foto: Johannes Vossen
Bild 13 : Im Alpengarten von Daleiden. Foto: Johannes VossenEinen weiteren Halbtags-ausflug starteten wir am 22. September 2004. Ziel war das Maarmuseum in Manderscheid. Hier lernten wir eine ganze Menge über den Vulkanismus unserer Eifel kennen und bestaunten das „Eckfelder Urpferd,“ dessen Nachbildung an Hand von Skeletteilen von Experten erstellt wurde. In der „Heidsmühle“ nahmen wir eine Stärkung zu uns. Der vorgesehene Spaziergang in die nähere Umgebung fiel wegen strömenden Regens ins Wasser, ebenso die Besichtigung des „Holzmaars.“

An dieser Stelle sollte eigentlich mein Aufsatz über den DGKV enden, da ich seit dem 14. Dezember 2004 dem Verein nicht mehr angehöre und somit keinen Einblick ins Vereinsleben mehr habe. Ich kann aber den Schlusssatz nicht schreiben, ohne zuvor noch ein sehr trauriges Ereignis erwähnt zu haben: Am 10. März 2006 verstarb plötzlich und unerwartet Gottfried Franz, Mitbegründer und Erster Vorsitzender des DGKV seit 1992. Gottfried wurde nur 69 Jahre alt. 14 Jahre lang hat er den DGKV seit dessen Geburtsstunde geführt und, zusammen mit seinem Vorstand, den Verein geprägt. Unter ihm wurden die recht schwierigen Aufbaujahre gemeistert, er führte den DGKV durch die Schaffung von Rast- und Wandereinrichtungen und nicht zuletzt durch wiederholte Vereinsveranstaltungen, an die Öffentlichkeit und machte ihn zu einer beinahe unverzichtbaren Institution in unserem Dorf.

Es war fast schon Tradition: Jeweils kurz vor Weihnachten lud Gottfried seinen Vorstand zu einer gemütlichen Runde ins Vereinsheim ein und präsentierte uns seinen „Irish Coffee,“ in dessen Zubereitung unser Vorsitzender ein wahrer Meister war. Es waren stets vergnügliche und auch besinnliche Abende, die wir da erlebten. Sie kommen nicht wieder.

Und noch eine traurige Nachricht: am 02. November 2008 verstarb im Alter von 78 Jahren Paula Hoffmann, unsere „Vorstands-Paula“ aus meiner DGKV-Zeit. Sie gehörte seit 1995 zur Vereinsführung. Paula war „die gute Fee“ in unserer Männerwirtschaft, sie hielt unseren Tagungsraum in Ordnung, sorgte für Sauberkeit und räumte nach unseren Zusammenkünften die „Bude“ auf. Und nicht zuletzt versorgte uns Paula bei besonderen Anlässen mit ihrem bekannten und beliebten Eifeler Imbiss und einer duftenden Tasse Kaffee. Wir alle hatten sie gern, ohne unsere Paula wären wir nur ein halber Vereinsvorstand gewesen.


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